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Die wichtigsten ökologischen Tipps
Nachhaltig grillen

07/2019

Das Essen unter freiem Himmel direkt vom Rost über dem offenen Feuer gehört in Deutschland zu den beliebtesten Kulturfreuden des Sommers. Wir zeigen Ihnen, was Sie beim Grillen berücksichtigen sollten, wenn Sie Ihre persönliche Ökobilanz nicht allzu stark belasten wollen.

Grundsätzlich gilt: Falsches Grillen belastet die Umwelt und erhöht den Feinstaubwert in der Luft. Wenn Sie also mit einem Einweggrill oder mit chemischen Beschleunigern zu Werke gehen, dann schaden Sie sowohl Ihrer Gesundheit als auch der Umwelt. Deshalb geben wir einige Tipps, damit Sie Ihren ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich halten können.

Mehrweg statt Einweg benutzen

Einweggrills sind inzwischen sehr in Mode und bei vielen Discountern oder Supermärkten erhältlich. Ein Elektro- oder Gasgrill dagegen ist ökologisch sinnvoller als ein Einweggrill, der bereits nach einmaliger Nutzung entsorgt wird. Oftmals bestehen diese Wegwerfprodukte aus Aluminium und werden unter hohem Ressourcenverbrauch hergestellt.

Ähnlich verhält es sich mit Einweggeschirr: Plastikbecher, -teller und -besteck mögen zwar praktisch sein, belasten jedoch die Umwelt. Auch wenn die EU-Kommission sich mittlerweile für ein Verbot ausgesprochen hat, steht noch nicht fest, wann es innerhalb der EU in Kraft treten soll. Deshalb ist nach wie vor Porzellan die nachhaltigste Option. Falls dies allerdings zu viel Aufwand bedeutet, können Sie als Alternative biologisch abbaubares Einweggeschirr benutzen, zum Beispiel aus gepressten Palmblättern. Das Besondere daran: Dieses Geschirr wird ohne chemische Zusatzstoffe produziert und kann wie Laub auf dem Kompost entsorgt werden.

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Die richtige Kohle für den Grill und die Alternativen

Bei der Holzkohle ist es wichtig, dass ein Siegel vom FSC (Forest Stewardship Council) oder eine DIN-Zertifizierung auf dem Produkt zu sehen ist. Das FSC-Siegel garantiert, dass alle Rohstoffe aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammen. Das DIN-Zeichen wiederum verspricht weniger Giftstoffe, wodurch Mindestanforderungen an den Umweltschutz eingehalten werden. Daneben besteht aber auch die Möglichkeit, Alternativen zu nutzen: zum Beispiel Kohle aus Olivenkernen oder aus Kokosnussschalen. Da es sich dabei um natürliche Abfallprodukte handelt, sind diese Grillmaterialien besonders umweltfreundlich und verursachen weniger Schadstoffe als herkömmliche Holzkohle.

Nicht nur die Kohle ist wichtig: Die Art, wie Sie das Feuer entfachen, ist ebenfalls von Bedeutung. Verzichten sollten Sie dabei auf chemische Grillanzünder. Karton, Papier und kleine Holzstücke tun es auch. Damit bringen Sie die Flammen vielleicht nicht ganz so schnell in Gang, aber dafür auf umweltschonendere Weise. Generell sollten Sie sich 15 bis 20 Minuten Zeit für das Grillfeuer nehmen. Übrigens: Grillanzünder lassen sich auch selbst herstellen.

Regionale Produkte auf den Grill legen

Auch das, was auf den Rost gelegt wird, spielt ökologisch eine Rolle. Fleisch vom regionalen Metzger und Bio-Fleisch haben eine bessere Ökobilanz als die Produkte vom Discounter. Die regionale Herkunft bedeutet kürzere Transportwege – auch vom Bauernhof zum Schlachthof. Die Schweine und Rinder produzieren dadurch außerdem weniger Stresshormone, wodurch ihr Fleisch zarter ist und mehr Aroma hat.

Öko-Landwirte produzieren laut Greenpeace 15 bis 20 Prozent weniger Treibhausgase. Ein maßgeblicher Grund hierfür ist der Verzicht auf Stickstoffdünger bei der Produktion von Futtermitteln, der in der konventionellen Landwirtschaft eingesetzt wird. Vegetarisches Grillgut wie Tofu oder Grillgemüse ist ebenfalls umweltfreundlicher und nachhaltiger für das Klima. Denn trotz Bio-Koteletts und Co.: Fleischesser haben eine deutlich schlechtere CO2-Bilanz als Vegetarier.