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Restaurants
Pop-Stars

10/2016

Ein Trend erobert die Gastro-Szene: Restaurants auf Zeit, in denen wechselnde Köche ihre Gäste überraschen.

Burger? Ceviche? Vegan? Sushi? Oder doch lieber Italienisch? Wer gut essen möchte, hat in der Großstadt alle Möglichkeiten. Restaurantbesuche sind für junge, urbane Foodies mittlerweile so normal, dass ein Hauch von gepflegter Langeweile mitschwingt. Immer auf der Suche nach dem Besonderen, buchen sie lieber einen der begehrten Plätze in einem der Pop-up-­Restaurants, die – für ein paar Tage oder Wochen – ganz unterschiedliche kulinarische Events bieten. Außergewöhnliche Locations sind ebenso Teil der ­Inszenierung wie fantasievolle Dekorationen und ein DJ, der die passenden Tracks auflegt.

Gleiche Location, anderer Koch

Das lockt nicht nur ambitionierte Jungköche an den Herd. Selbst Sterneköche finden Gefallen daran, mal etwas lässiger und hemdsärmeliger aufzukochen als in Gourmetrestaurants üblich. So verlässt auch Sterneköchin Tanja Grandits ihr Restaurant Stucki in Basel ab und zu, etwa um in einem Gewächshaus am Stadtrand ein veganes Menü zuzubereiten.

© Vincent Schmidt Groß aufgekocht wird auch im Kölner "Laden Ein" mit regelmäßig wechselnden Köchen.

Ihr Kollege Nils Henkel vom Gourmetrestaurant Lerbach in Bergisch Gladbach ist seit Anfang des Jahres ­unterwegs, um seine „Pure Nature“-Küche zu zelebrieren. Manchmal auch im Kölner „Laden Ein“, dem ersten „stationären Pop-up-Restaurant“. Klingt widersprüchlich, macht aber Sinn: Die Location bleibt, die Gastgeber wechseln. Alle zwei Wochen bekommt ein anderer Gastronom, Hobbykoch, Food-Blogger oder Street-Food-Händler die Chance, zu testen, wie seine Ideen bei den Gästen ankommen.

Ein ähnliches Konzept hat die Berliner Lust-Bar – auch hier bleibt die Location, wechseln die Köche. Aktuell gibt’s dort amerikanisches Comfort-Food, also Traditionsgerichte aus rein veganem Zutaten – was zurzeit auch hierzulande als heißester Food-Trend gehandelt wird.

Vom Fernsehstudio ins Penthouse: Einmal im Monat lässt sich Nils Egtermeyer in Hamburg über die Schulter schauen.
Vom Fernsehstudio ins Penthouse: Einmal im Monat lässt sich Nils Egtermeyer in Hamburg über die Schulter schauen.
© Susanne Dittrich
Bei "Naked Kitchen" ist schon die Location außergewöhnlich. © Naked Kitchen Group Ob Autowerkstatt oder Uni-Mensa: Bei "Naked Kitchen"ist schon die Location außergewöhnlich.

In Hamburg bittet TV-Koch Nils Egtermeyer („Die Kochprofis“) ab Herbst zur kulinarischen Event-Reihe „Zu Tisch mit …“. Bei der Küchenparty im Penthouse der „Karobude“ kann man ihn einmal im Monat persönlich erleben. In Wien macht ein Pop-up-Restaurant unter der Leitung von aufstrebenden Sterneköchen von sich reden: „Naked Kitchen“. Ob Autowerkstatt, Turnhalle, Straße oder Möbelhaus – diniert wird an wechselnden, geheimen Locations – immer dort, wo es niemand erwartet.

Pop-Up Restaurants mit wechselnden Standorten und Köchen finden Sie unter
popup-radar.com
laden-ein.com
naked.kitchen
lust-bar.com
tastemunich.net