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Corporate Benefits
Welche Goodies kommen an?

09/2021

Corporate Benefits nennt man Zusatz- oder Sonderleistungen, die Mitarbeiter:innen an ein Unternehmen binden und helfen, neues Personal zu rekrutieren. Die Angebote reichen von betrieblicher Altersvorsorge über Firmenwagen bis zu kostenlosem Obst im Büro. WAGEN EINS stellt die beliebtesten Goodies vor.

Gesucht: die besten Mitarbeiter:innen

Qualifizierte und erfahrene Mitarbeiter:innen sind für den Erfolg eines Unternehmens maßgeblich. Derlei Kräfte zu halten und zu motivieren hat für Unternehmen Priorität. Parallel muss ein möglichst optimales Recruiting stattfinden. Alles zusammen funktioniert nur mit dem richtigen Angebot an Arbeitnehmer:innen. Und auch wenn für Mitarbeiter:innen und Bewerber:innen Arbeitsinhalte und Flexibilität, Gehalt, Standort und Arbeitszeiten im Vordergrund stehen: Zusatzleistungen, die ein Unternehmen bietet, bilden das i-Tüpfelchen bei einer Stellenbeschreibung bzw. Stellenanzeige.

Goodie für Pendler: eine BahnCard 100
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Beliebte Lockmittel

Zusatz- und Sonderleistungen bzw. Corporate Benefits sind Goodies. In dieser Bezeichnung klingt das Gute schon im Wort, übersetzt heißt es „Leckereien“. Hinlänglich bekannt sind Goodies aus der Lebensmittelbranche, zum Beispiel in Form eines kleinen Spielzeugs in der Verpackung, das zusätzlich zum Kauf animieren soll. Im Berufsumfeld haben Goodies die Aufgabe, Mitarbeiter:innen und Bewerber:innen den Job zu versüßen.

Vor allem Unternehmen, die besonders stark vom Fachkräftemangel betroffen sind, oder Branchen, die gerade einen besonders hohen Bedarf an Personal haben, wie zum Beispiel die Tech-Branche, sehen sich bei der Suche nach qualifizierten Mitarbeiter:innnen einem starken Wettbewerb, einem War of Talents, ausgesetzt. Und der wird sich allein durch den demografischen Wandel in Zukunft eher verschärfen als entspannen. Wie also die richtigen Talente für ein Unternehmen begeistern?

Jobräder erfreuen sich zunehmender Beliebtheit
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Corporate Benefits können dabei unterstützen, die Attraktivität eines Unternehmens zu fördern. Als Paket können sie das Image eines Unternehmens sogar so weit positiv beeinflussen, dass es im Konkurrenzkampf um die besten Mitarbeiter:innen unschlagbar wird. Stichwort: Employer Branding. Teilweise sind Corporate Benefits sogar steuerfrei.

Aber: Jede:r Arbeitnehmer:in präferiert unterschiedliche Corporate Benefits. Das hängt von der jeweiligen Persönlichkeit und auch vom Alter ab. Laut einer Studie von splendid-research sind 43 Prozent der Generation Y (die „Millennials“) bereit, für Zusatzleistungen auf ein höheres Gehalt zu verzichten. Bei den befragten Personen der älteren Generation X waren es nur 25 Prozent. Die junge Generation Z, die jetzt auf den Arbeitsmarkt drängt, hat wiederum andere Bedürfnisse, auf die sich Unternehmen einstellen müssen

Hunde im Büro erlaubt? Für manche Mitarbeiter:innen ein Super-Goodie
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Welche Goodies kommen an?

Ganz oben auf der Wunschliste von Arbeitnehmer:innen stehen Corporate Benefits, die sich neben dem normalen Gehalt oder Lohn positiv aufs eigene Portemonnaie auswirken. Sie können auch als Alternative für Gehaltserhöhungen fungieren.

In einer repräsentativen Umfrage des Jobportals StepStone nannten rund 49 Prozent der Befragten die betriebliche Altersvorsorge als den für sie wichtigsten Corporate Benefit. Erfolgsabhängige Boni wurden erst nach kostenfreien Getränken und Gesundheitsvorsorge an vierter, eine Gewinnbeteiligung erst an fünfter Stelle genannt.

Beliebte Goodies sind außerdem sogenannte Fringe Benefits. Sie umfassen alle betrieblichen Zusatzleistungen, die nicht in Bargeld ausgezahlt werden, sondern aus Sachleistungen bestehen. Sie steigern die Unternehmensattraktivität, weil sie  Arbeitnehmer:innen unterschiedliche Lebensbereiche versüßen. Hier kann ein Unternehmen aus einer Vielfalt an Benefits schöpfen:

  • Mobilität: Fahrkostenzuschuss, BahnCard, Jobticket für den öffentlichen Nahverkehr, Jobfahrrad, Firmenwagen (auch zum privaten Gebrauch)
  • Familie und Freizeit: Zuschüsse zur Kinderbetreuung, Betriebskindergarten
  • Gesundheit und Erholung: mehr Urlaubstage, Übernahme einer betrieblichen Berufsunfähigkeitsversicherung, Beihilfen für Sport wie die Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio, psychologische Hilfsangebote
  • Medien: Gewährung einer Internetpauschale, Zuschuss zum Handy oder zu anderen digitalen Endgeräten
  • Produkte: Unternehmenserzeugnisse, die unentgeltlich oder vergünstigt abgegeben werden, kostenfreies Obst und kostenfreie Getränke wie Kaffee und Wasser im Büro
  • Regelmäßige Events für die Belegschaft, ob Partys oder ein:e Fitnesstrainer:in in der Mittagspause
  • Weitere Goodies: Kicker oder Spielkonsole am Arbeitsplatz, Yogaraum, die Erlaubnis, einen Hund mit ins Büro zu bringen, urbaner Bürodachgarten

Fazit
Um zukunftsfähig zu sein und zu bleiben, sollten Führungskräfte regelmäßig Befragungen zur Zufriedenheit innerhalb ihres Teams durchführen. Mitarbeiter:innen sollten darin ihre Bedürfnisse äußern können, aus denen Corporate Benefits entstehen können. Personaler oder Führungskräfte sollten auch ausscheidende Mitarbeiter:innen nach ihren Beweggründen für einen Jobwechsel fragen. Um Stimmungen rechtzeitig aufzunehmen und darauf reagieren zu können, ist es wichtig, stets in Kontakt mit der Belegschaft zu bleiben.

Für eine optimale Rekrutierung gilt es, fortwährend die Wünsche und Anforderungen bestimmter Zielgruppen zu analysieren, die man als Unternehmen anvisiert. An diese sollte man das Angebot an Corporate Benefits bzw. Goodies in Stellenanzeigen anpassen.