Die neue ICE-Flotte
Der neue ICE 3neo

Seit 1991 fahren die ICE-Hochgeschwindigkeitszüge der Bahn durch Deutschland. Sie zeigen, dass Zeit auf der Schiene eine andere Bedeutung hat. Nein, wir sprechen nicht davon, dass man mit dem ICE ruckzuck von Berlin nach München gelangt, sondern von den Jahrzehnten, die so ein Zug trotz der immensen Belastung halten muss. Beständige Pflege und regelmäßige Wartungen sorgen für ein langes Leben, das durchschnittliche Alter der ICE- und Intercity-Züge ist heute 18 Jahre alt und soll bis 2030 auf 12 Jahre sinken. Dafür griff die Bahn tief in die Tasche und bestellte im zweitgrößten ICE-Beschaffungspaket der DB-Geschichte für ein Rekordvolumen von 10 Milliarden Euro neue Züge, darunter 73 ICE 3neo. Bis 2029 sollen die neuen Züge nach und nach zum Einsatz kommen. „Die DB durchläuft in den kommenden Jahren eine umfassende Frischzellenkur“, sagt Dr. Michael Peterson, Vorstand Personenfernverkehr DB: „Das gilt für das Schienennetz genauso wie für unsere Züge.

Erneuerung der Infrastruktur läuft auf Hochtouren
Eine gut ausgebaute Infrastruktur ist ein Schlüssel zur Reduzierung von CO2-Emissionen. Die Modernisierung des Streckennetzes ist daher ein wichtiger Bestandteil der Verkehrswende – leider führen Baustellen immer wieder zu Beeinträchtigungen für Reisende. Die müssen noch ein bisschen Geduld haben. Die Bahn arbeitet derzeit mit Hochdruck daran, die Situation zu verbessern: Allein in diesem Jahr wurden (und werden noch) rund 2.000 Kilometer Gleise, 1.800 Weichen, 200 Brücken und 650 Bahnhöfe modernisiert und erneuert.

Willkommen in der Bahnfamilie: der ICE 3neo
Genauso wichtig wie ein leistungsfähiges Bahnnetz sind natürlich die Züge, die darauf fahren. Mit dem neuen ICE 3neo wächst die ICE-Flotte der DB weiter an. Das tägliche Platzangebot für die Fahrgäste im Fernverkehr der DB steigt mit den insgesamt 90 neuen Zügen um weitere rund 40.000 Sitze. Schauen wir uns den Neuzugang einmal näher an: Weiße Lackierung, rote Streifen auf Brusthöhe, das schwarze Fensterband, äußerlich ändert sich auf den ersten Blick nicht viel. Im Inneren hat sich jedoch einiges getan, wie etwa Tablet-Halterungen und eine vermehrte Anzahl von Steckdosen: Handys, Laptops & Co können ab jetzt an jedem Platz in der ersten und zweiten Klasse geladen werden. Neue Reservierungsanzeigen mit farbigen LED-Leuchten informieren auf einen Blick über reservierte und freie Sitzplätze.

Geschäftsreisende können sich über einen stabileren Empfang beim Telefonieren und Surfen freuen. Möglich machen das ein leistungsfähigeres WLAN sowie die neuen mobilfunkdurchlässigen Fensterscheiben. Gut zu wissen: Zugfenster sind mit einer hauchdünnen Metallschicht beschichtet, die die Wärme abschirmt, aber eben auch die Mobilfunkwellen. Mit einem Laser wird nun eine feine Netzstruktur in die Metallschicht eingearbeitet, so dass Mobilfunksignale besser durchkommen.

Auf diesen Strecken wird der neue ICE 3neo eingesetzt
Der ICE 3neo fährt bereits seit Dezember 2022. Mit 300 Stundenkilometern ist er speziell für Schnellstrecken vorgesehen, etwa zwischen NRW und Frankfurt und weiter nach / von München oder zwischen Berlin und München. Ab 2024 soll der ICE 3neo auch auf internationalen Verbindungen nach Belgien und in die Niederlande fahren.

Dr. Michael Peterson blickt optimistisch in Richtung Zukunft: „Die Menschen wollen Bahn fahren“, betont der DB-Vorstand: „Mit neuen Zügen, mehr Komfort und schnelleren Verbindungen werden wir dem Nachfrageboom für umweltfreundliche Mobilität auf der Schiene gerecht.“